Für faule Leser, hier das Wichtigste in Kürze:
- Polas sollen Kunden die ungeschminkte Wahrheit ohne Make-up und Photoshop vermitteln
- Sie müssen aktuell sein
- Polas müssen verschiedene Posen von dir zeigen
- Trage körperbetone Kleidung, eine Jeans und schlichtes Top sind ideal
- Hintergrund, Lichtverhältnisse und Klamotten müssen dezent sein, um nicht von dir abzulenken
Der Weg in die Modelwelt ist alles andere als einfach. Um erfolgreich als Model durchzustarten, musst du nicht nur zunächst eine Agentur, sondern vor allem natürlich Kunden von dir, deinem Aussehen und deiner Ausstrahlung überzeugen. Bevor du so richtig loslegen kannst und gebucht wirst, musst du dir zudem eine professionelle Sedcard zusammenstellen, mit deren Hilfe potenzielle Auftraggeber einen ersten Eindruck von dir bekommen. Unerlässlich dafür sind auch Polas machen zu lassen.
Inhalt
Polas? Das sind Polaroid-Fotos, oder eben im Modeljargon nur kurz Polas. Teilweise werden sie noch wirklich mit Polariod-Kameras gemacht, daher der Name. Entscheidend ist allerdings, dass die Bilder wie bei einer Polaroid Kamera nicht mehr retuschiert werden. Auf den Polas sollte man so wenig Make Up wie möglich tragen und schlichte, figurbetonte Kleidung anziehen. Es ist wichtig verschiedene Ausdrücke und Posen zu zeigen, jedoch sollte man es eher schlicht halten. Die Polas dienen der Agentur und den Kunden das Model ganz natürlich zu sehen. Bei den Modelbildern aus dem Portfolio sieht man, welche Möglichkeiten das Model mit Make Up und Styling hat, die Polas zeigen also die ungeschminkte Wahrheit ohne Photoshop.
1. Was sind Polas?
Polas beziehungsweise Polaroids sind natürliche und vor allem aktuelle Bilder von dir und zwar als Nahaufnahme vom Gesicht und Ganzkörperbild. Dabei soll die Vielfalt deiner Möglichkeiten als Model und die damit zusammenhängende Ausstrahlung zum Ausdruck kommen; deswegen zeigen Polas immer verschiedene Gesichtsausdrücke wie neutral, lachend oder ernst sowie deinen Körper von vorne oder im Profil.
Ok, aber warum heißen solche Bilder denn nun „Polas“? Der in der Modelszene übliche Begriff Pola oder Polaroid stammt übrigens noch aus der Zeit, in denen Bilder von Models noch wirklich mit der Polaroidkamera gemacht wurden. Trotz Digitalisierung und moderner Technik wurde er beibehalten, weil Polas – wie früher – nicht mehr digital bearbeitet werden.
2. Wie schauen Polas zum Beispiel aus?
Polas zeigen also die ungeschminkte Wahrheit ohne Photoshop. So ungefähr könnten Polas aussehen:
3. Wozu dienen Polas?
Viele Kunden entscheiden unter anderem anhand dieser Bilder, ob du für einen Auftrag in Frage kommst. Noch bevor sie dich zum Casting einladen, bekommen sie hier einen ersten Eindruck von dir, deinem Aussehen, deiner Figur und wie du vor der Kamera rüber kommst und zwar aus den verschiedensten Blickwinkeln und in unterschiedlicher Stimmung. Ist ein Model nur auf einen Look festgelegt, mindert das die Chancen auf Aufträge und Kunden. Deswegen müssen Polas immer auch deine Vielfalt zeigen. Im Gegensatz zu den oft stark bearbeiteten Bildern aus deinem Modelbook wird hier deutlich, wie du in Natura aussiehst und welche Möglichkeiten eines Looks sich daraus ergeben können.
4. Welche Polas braucht man? Wie viele?
Diese Polas solltest du machen lassen:
Gesicht
- 1x Haare offen
- 1x Haare geschlossen
- 1x Close-Up frontal
- 1x Close-Up im Profil
- Unterschiedliche Gesichtsausdrücke
- Natürlich/ungeschminkt/leichtes Tages-Make-Up
Körper
-
- 1x Pola von vorne
- 1x seitlich
- 1x Pola von hinten
- Unterschiedliche Körperhaltungen
- Schlichte Posen
- Figurbetonte Kleidung
Damit potenzielle Auftraggeber einen möglichst umfassenden Eindruck von dir anhand deiner Polas bekommen, solltest du möglichst verschiedene Facetten von dir zeigen. Wichtig ist das Close-Up, das dein Gesicht in den Fokus rückt. Dazu kommen unterschiedliche Gesichtsausdrücke, die natürlich von jedem Model gefordert werden können. Lächel ganz natürlich, schau ernst in die Kamera, verträumt, herausfordernd – zeig einfach, was du drauf hast. Mach am besten auch Fotos mit offenen und geschlossenen Haaren, da dies ebenfalls Unterschiede im Ausdruck hervorbringt. Auch Fotos von deinem Profil sind unerlässlich (gerade hier solltest du bei langen Haaren einen Zopf machen). Wichtig ist, dass du auf deinen Polas ungeschminkt bist.
Ganzkörperfotos zeigen deine Figur und dürfen deswegen natürlich auch nicht fehlen. Auch hier gilt, dass du verschiedene Fotos von vorne, von der Seite und auch von hinten machst und dabei unterschiedliche Körperhaltungen einnimmst.
5. Wie macht man Polas richtig?
Deine Polas müssen immer dein aktuelles Aussehen wiedergeben, veraltete Bilder sind ein No-Go. Wenn du also deine Frisur änderst oder zu- oder abnimmst, solltest du auch an neue Polas denken. Du musst deine Polas nicht zwangsläufig von einem Profi machen lassen. Auch eine Digital- oder die Handykamera können gute Bilder schießen, wenn du ein paar Dinge beachtest: Der Hintergrund sollte neutral sein, so dass nichts von dir ablenkt. Gute Lichtverhältnisse sind ebenfalls wichtig, zu starke Sonneneinstrahlung oder Schatten sind ungeeignet. Mach deine Polas bei einfachem Tageslicht und achte darauf, dass dein Körper sowie dein Gesicht gut zu erkennen sind.Dazu gehört auch, dass du körperbetonte Kleidung trägst, damit deine Figur gut zu sehen ist. Die Klamotten dürfen nicht von deinem Aussehen ablenken, zieh also nichts zu Buntes oder Auffälliges an; eine Jeans und ein schlichtes einfarbiges Top sind ideal. Außerdem gehören für Frauen hohe Schuhe zum Pflichtprogramm. Wenn du dich als Model auf einem Bereich wie Wäsche oder Bademode konzentrieren willst, kannst du auf deinen Polas natürlich auch Entsprechendes tragen.Auch der technische Aspekt darf nicht unterschätzt werden: Gute Polas entstehen nur mit einer guten Kamera, die eine hohe Auflösung hat. Wenn du dir unsicher bist, lässt du deine Polas doch besser vom Profi machen, denn schlechte Bilder wirken auf Kunden abschreckend, egal wie gut das Model auch sein mag.
6. Sonstige Fragen
6.1 Frage: Welche Polas brauchen Handmodels?
Antwort: Polas werden auch bei Handmodels verwendet. Hier benötigst du Fotos der Außenhandflächen sowie deiner Innenhandflächen. Achte auch gepflegte, saubere Nägel, aber trage keinen Nagellack.
6.2 Frage: Ich will Model werden, weiß aber nicht genau wo und wie ich anfangen soll.
Antwort: Viele Agenturen haben auf ihrer Internetseite Bewerbungsformulare, allerdings werden nur wenige über Online-Bewerbungen aufgenommen. Effektiver ist es zu offenen Castings zu gehen. Die Termine findest du hier bei den jeweiligen deutschen Modelagenturen oder du findest sie auf deren Internetseiten. Wenn du dich dort vorstellt, werden sie Polas von dir machen und dich vermessen. Dann musst du auch noch eine art Steckbrief ausfüllen. Alles im Detail und noch mehr darüber erfährst du hier in der Rubrik ‚Wie werde ich Model?‚.
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